Brandenburg/Havel
Bereits im Mittelalter gab es in Brandenburg an der Havel jüdische Friedhöfe. Im Jahr 1747 wurde das Gelände an der heutigen Geschwister-Scholl-Straße als Friedhof eingerichtet und im 19. Jahrhundert erweitert. 1860 gab es über 200 Grabstellen. Beim Novemberprogrom 1938 wurde der Friedhof geschändet, im Dezember 1942 fand hier die letzte Beerdigung statt, und alliierte Bombenangriffe im März und April 1945 zerstörten ihn völlig. 1948/51 wurde eine Gedenkstätte für die hier bestatteten und für die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden aus Brandenburg eingerichtet. Für die seit 1991 bestehende und seitdem durch Zuzug aus der ehemaligen Sowietunion stark angewachsene neue jüdische Gemeinde ist zur Zeit die Anlage eines neuen Friedhofes an anderer Stelle geplant.
Informationen zu dem Friedhof bieten die Seiten der Alemannia Judaica. Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum.
Müncheberg
Der jüdische Friedhof am Rand der kleinen Stadt Müncheberg im Landkreis Märkisch-Oderland östlich von Berlin wurde 1756 an einem Hang angelegt und im 19. Jahrhundert erweitert und ummauert. Erhalten sind etwa 60 Grabsteine aus der Zeit von 1760 bis 1932.
Information auf den Seiten der Alemannia Judaica.
Potsdam
Der jüdische Friedhof am Westhang des Pfingstbergs (bis 1817 Judenberg) in Potsdam wurde 1743 eingeweiht und in den Jahren 1874, 1910 und 1920 erweitert. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er geschändet, aber nicht zerstört oder verwüstet. Zwar steht er seit 1977 unter Denkmalschutz, erfährt Sanierung und Pflege aber erst wieder seit den 1990er Jahren infolge der Neugründung der jüdischen Gemeinde im Jahr 1991. Seitdem finden bis heute wieder Trauerfeiern in der neoklassizistischen Trauerhalle und Beerdigungen auf dem Friedhof statt.
Da seine Kapazität aufgrund der unbefristeten Ruhezeiten bald erschöpft ist, wurde 2012 eine neue jüdische Friedhofsfläche im Bereich des kommunalen Friedhofs an der Heinrich-Mann-Allee eingerichtet.
Ausführliche Informationen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde und des Friedhofs in Potsdam finden sich auf den Seiten der Alemannia Judaica sowie auf denen des Projektes Jüdische Friedhöfe in Brandenburg der Universität Potsdam. Es schließt die allmähliche Erfassung aller erhaltenen Grabstein-Inschriften ein und richtet sich damit ausdrücklich auch an Nachfahren und Genealogen.